Datum: 18.06.2021
Autor: Bernd Neuhauser
Dieses Event war vorprogrammiert, etwas Besonderes zu werden. Ganz einfach aus dem Grund, dass er physisch – und nicht vor dem Bildschirm – stattgefunden hat. Es gab zwar durchaus strenge Corona-Präventivmaßnahmen (Registrierung mit Testzertifikat, Maskenpflicht, fixe Sitzordnung, etc.), aber im Großen und Ganzen war es für viele der Anwesenden das erste „normale“ Event seit sehr langer Zeit. Das war aber nur einer der Gründe, warum die Atmosphäre gleichzeitig locker und aufgeladen war. Die meisten Redner haben die Bühne bestens genutzt. Der bekannte Puls 4 ModeratorWerner Sejka hat gekonnt durch den Tag geführt.
Mix aus erfahrenen Experten und mutigen Trendsettern
Nach einer allgemeinen Begrüßung durch den Leiter des Handelsverbands, Rainer Will, kamen die ersten eCommerce-Fachleute zum Wort: Aufbauend auf das unglaublich umfassende Datenmaterial, das dem Tech-Giganten Google zu Verfügung steht, stellte Sophie Florian vor, wie es im letzten Jahr – bedingt durch Corona – zu einem enormen Zulauf im Online-Handel gekommen war. Beim uns allen bekannten Bild von geschlossenen Geschäftslokalen kein Wunder. Dennoch ist die Verlegung des Handels in den Online-Bereich niemals ein Selbstläufer. Zur Veranschaulichung, wie man es richtig macht, wurde Steffen Maschke von Douglas auf die Bühne geholt. Douglas gilt aktuell als Best Practice Beispiel, wobei hier der Weg vom einfachen Webshop zu einer breitenwirksamen Beauty-Plattform forciert wurde.
Dieses Gefühl von alles richtig machen müssen, wurde spätestens bei der ersten Podiumsdiskussion auf den Punkt gebracht. Harald Gutschi von OTTO UNITO meinte dazu: Entweder man geht mit der Zeit - oder man geht mit der Zeit. Wie man es nicht machen soll, hat man hingegen von Robert Hadzetovic von Shöpping zu hören bekommen. Mit dem einen oder anderen Seitenhieb hat er den Staat, unsere Politik und in diesem Zusammenhang eine sicherlich gut gemeinte, aber leider schiefgegangene Marktplattform zur Diskussion stellen wollen. Interessanter war es da ganz klar junge Stimmen zu hören. Dazu zählt Florian Bauer von anna-kauft.at oder Chloé Kayser, Geschäftsführerin von mjam in Österreich.
Neue Wege gehen
Was vor allem durch die vielen Argumente der jüngeren Vortragenden klar gemacht wurde, ist, dass Nachhaltigkeit eines, wenn nicht sogar das zentrale Zukunftsthema ist (natürlich erst sobald die Pandemie besiegt ist). In dieser Hinsicht scheint Einigkeit zu bestehen, dass nationale oder sogar regionale Zulieferer der Schlüssel für eine möglichst umweltschonende Marktwirtschaft darstellen. Daran anschließend wurde breit diskutiert, wieweit der Distanzhandel in bis jetzt sehr wenig erprobten Gebieten funktionieren kann: Die Rede war hier vom Versand von frischen Lebensmitteln. Ein Feld mit großem Wachstumspotenzial.
Andere Themen wie Omnichannel-Geschäftsmodelle oder Live Shopping wurden ebenfalls von branchenführenden Playern in Grundzügen vorgestellt. Dass bei all dieser Innovation nicht auf eines der ältesten und sicherlich wichtigsten Themen vergessen werden darf, nämlich Sicherheit im Onlinehandel, wurde durch ein eigenes Panelgespräch noch einmal verdeutlicht. Wie es aktuell um die Brennpunkte Betrug, Fälschung und Wirtschaftskriminalität im Netz aussieht, versuchte Claus Kahn vom Bundeskriminalamt darzustellen. Sowohl seine genannten Zahlen als auch seine Anekdoten luden kaum zur Entspannung ein. Einmal mehr wurde verdeutlicht, dass es im Internet enorm wichtig ist, zu wissen, mit wem man Handel betreibt.
Was wir für uns mitnehmen konnten
Als Gäste des eCommerce-Day 2021 durfte wir Live erfahren, wer die heurigen Austrian Trustmark Awards zugesprochen bekommt. Gewinner in der Kategorie "Best Mobile Performance" war peterhahn.at. Gewinner in der Kategorie "Best Omnichannel Experience" waren gleich zwei Kandidaten: www.kastner-oehler.at und www.gigasport.at. www.humanic.net hat zu guter Letzt den Titel „Best Online Shop“ zugesprochen bekommen. Auch wenn wir uns sicherlich mit den Gewinnern freuen, war die Preisverleihung nicht unser Hauptinteresse. Was uns wichtig war, war, etwas über Online Shops am neuesten Stand der Kunst zu lernen und einen tiefergehenden Einblick über Entwicklungen im eCommerce-Bereich zu erhaschen.
Und genau das wurde uns auch geboten. Durch anschaulich dargebrachte Daten von Google, der
TU Wien,
Otago, der
KMU Forschung Austria oder dem
BKA wurde uns einmal mehr klar vor Augen geführt, dass der Online Handel auch in den nächsten Jahren stetig an Bedeutung gewinnen wird. Dass dies genauso im Großhandelsbereich Gültigkeit hat, wurde von Sophie Florian von Google betont. Wir bei SCHÜLLER fühlen uns mit unserer neuen B2B-Plattform auf jeden Fall dafür gewappnet.
